Nachdem sich Russland rund 15 Jahre lang bemüht hat, Zugang zum chinesischen Markt zu erhalten, gab Chinas Allgemeine Zollverwaltung (GACC) am vergangenen Donnerstag bekannt, Schweinefleischimporte aus Russland zuzulassen, wie die Nachrichtenagentur Interfax berichtet. Dabei darf Russland in die Volksrepublik nur Schweinefleisch aus Regionen exportieren, die nachweislich frei von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) sind.
Einfuhrsperre aufgrund von ASP-Ausbrüchen
Damit ist die 15-jährige Einfuhrsperre aufgehoben, die China 2008 aufgrund von ASP-Ausbrüchen in Russland eingeführt hatte. Grundlage dafür waren die Ergebnisse einer Risikobewertung und Analyse des russischen Systems zur staatlichen Kontrolle der ASP.
Von den Mitgliedern der EU hingegen ist es bisher nur Frankreich gelungen, ein ASP-Regionalisierungsabkommen mit China abschließen. Wobei in Frankreich – im Gegensatz zu Russland – bisher noch kein ASP-Fall aufgetreten ist.
Erste Exporte im zweiten oder dritten Quartal 2024 erwartet
Bevor Russland mit dem Export von Schweinefleisch in die Volksrepublik starten darf, müssen noch einige Maßnahmen erfüllt werden. Hierzu gehören unter anderem die Genehmigung des Veterinärzertifikats für Schweinefleischexporte sowie die Registrierung russischer Unternehmen im chinesischen System für Lebensmittelimporte.
Nach Schätzungen wird dies etwa drei bis 12 Monate in Anspruch nehmen. Erste Schweinefleischexporte werden daher frühestens im zweiten oder dritten Quartal 2024 erwartet.
Vielversprechender Exportmarkt
"China ist führend, was den Pro-Kopf-Verbrauch von Schweinefleisch angeht. Wir versprechen uns deshalb viel von diesem Exportmarkt für russische Schweinefleischprodukte", sagte Maxim Reshetnikov, russischer Minister für wirtschaftliche Entwicklung.