Nachdem der Schweinebestand in Dänemark seit 2021 nur eine Richtung, und zwar nach unten kannte, wurde nun wieder ein leichtes Plus verzeichnet. Wie der dänische Fachverband der Land- & Ernährungswirtschaft bekannt gab, stieg die Zahl der gehaltenen Schweine zwischen dem ersten und zweiten Quartal des laufenden Jahres um 2,6 %. Damit muss die Branche zwar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum immer noch ein Minus von 1,1 Mio. Tieren im Gesamtbestand hinnehmen. Im jüngsten Bestandswachstum sehen die dänischen Marktanalysten aber eine mögliche Trendwende.
Für diese Einschätzung zieht man auch die jüngsten Eurostat-Zahlen heran. Wie Marktforscher Karsten Flemin vom Fachverband erklärte, ging die Schweineproduktion in einigen EU-Staaten im Vergleich zum Mai 2022 zurück, darunter eben auch in Dänemark. „Wir haben die Talsohle hinter uns, glaube ich, seit Jahresbeginn hat sich die wirtschaftliche Situation der Schweineproduzenten verbessert, sodass sie nun wieder Zuchttiere zukaufen“, so Flemin. Der Analyst sieht allerdings eher eine langsame Erholung als ein starkes Wachstum. „Ein Boom ist nicht in Sicht, aber die rückläufige Entwicklung der Futtermittelpreise sowie des Angebots bei steigender Nachfrage bringen den Erzeugern Mehrerträge“, blickt der Marktexperte in die Zukunft.
Das Bestandswachstum im letzten Quartal könnte auch die Negativentwicklung bei den Schlachtzahlen etwas drosseln. Denn die Mastschweinebestände legten von ca. 2,2 Mio. Tieren am 1. April auf 2,3 Mio. am 1. Juli zu, was eine Steigerung von 6,2 % bedeutet. In den vergangenen Monaten musste der dortige Schlachtbranchenprimus Danish Crown hunderte Stellen streichen und sogar Schlachthöfe schließen, weil es schlicht an Schlachtschweinen fehlte.