Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) wirft der Landesregierung von Sachsen-Anhalt vor, zu unkritisch mit der „Agrarindustrie“ umzugehen. Es bestehen zum Beispiel erhebliche Kontrolldefizite in Mastanlagen, erklärt die AbL.
So würden Filtereinrichtungen, die offensichtlich bei der Genehmigung zur Auflage gemacht wurden, überhaupt nicht mehr funktionieren. Erst nach Hinweisen Außenstehender sei nun die zuständige Behörde aktiv geworden. „Wenn dem so ist und wenn keine systematischen Kontrollen von vorgeschriebenen Filtern erfolgen“, so AbL-Agrarindustrieexperte Eckehard Niemann, „dann macht auch das plausibel, weshalb Sachsen-Anhalt nach wie einer der Lieblingsstandorte für agrarindustrielle Investoren ist.“
Nicht funktionsfähige Filteranlagen ersparten den Betreibern von Ställen viel Geld, und dies auf Kosten von Umwelt und Anwohnern. Die AbL fordert Agrarminister Aeikens auf, die vorgeschriebenen Kontrollfunktionen der Landesbehörden flächendeckend wahrzunehmen und Verstöße deutlich zu sanktionieren. Dies gelte insbesondere auch für illegale Schwarzbauten von Schweinemästern in Sachsen-Anhalt – hier müsse bei einer Häufung solcher Fälle konsequent die Stilllegung der betreffenden Anlagen ausgesprochen werden. Auch ein Berufsverbot für die Verantwortlichen müsse ausgesprochen werden.