Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist in Asien weiter auf dem Vormarsch und hat nun auch Südkorea erreicht. Wie das Landwirtschaftsministerium in Seoul berichtete, verstarben fünf Ferkel auf einem Betrieb in der grenznahen Stadt Paju in der Provinz Gyeonggi-do nachweislich an der Seuche.
Den Ressortangaben zufolge wurden unmittelbar Notfall- und Quarantänemaßnahmen eingeleitet und mittlerweile mehr als 3.000 Schweine gekeult. Landesweit bestehe zunächst für 48 Stunden eine Quarantäne für alle Schweinehaltungen, Schlachthöfe und Futtermühlen; sämtliche Tiertransporte würden ausgesetzt. Im ganzen Land würden nun 6.300 Mastbetriebe auf die Präsenz der ASP überprüft. In Kooperation mit dem Umweltministerium werde zudem die Population der Wildschweine in der betroffenen Region verkleinert.
Landwirtschaftsminister Kim Hyun-soo rief die Tierhalter und die regionalen Verwaltungen dazu auf, die Maßnahmen zu unterstützen. Jegliche Verdachtsfälle mussten unverzüglich an die zuständigen Behörden gemeldet werden. Die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) bestätigte den Ausbruch in Südkorea. Nach ihren Angaben bewirtschaftet der Besitzer des betroffenen Betriebes noch weitere Schweinehaltungen; aus Sicherheitsgründen seien dort ebenfalls 1.500 Tiere gekeult worden.
Sorge um eine mögliche Einschleppung der ASP machen sich derweil die britischen Schweinemäster. Sie beklagen ungenügende Kontrollen an der Grenze. Der Verband der Schweineerzeuger (NPA) forderte am Montag das Londoner Landwirtschaftsministerium und die Hafenbehörden auf, entschlossener als bisher alles dafür zu tun, um die ASP von Großbritannien fernzuhalten und dafür „angemessene Ressourcen“ einzusetzen.
Hintergrund ist ein Schreiben von Agrarstaatssekretär George Eustice an den NPA-Vorsitzenden Richard Lister, in dem Eustice laut Verbandsangaben einen ASP-Ausbruch innerhalb eines Jahres für „wahrscheinlich“ hält. Der NPA betonte, dass ein ASP-Ausbruch in Großbritannien „verheerende“ Folgen für den britischen Schweinefleischsektor und die Familienbetriebe hätte.
Der Verband verwies auf Hochrechnungen der Londoner Regierung, nach denen ein Ausbruch im Vereinigten Königreich zu Kosten in Höhe von umgerechnet 102 Mio Euro führen würde. Der NPA beurteilte dies als „grobe Unterschätzung“, da der Verlust der Exportmärkte nicht berücksichtigt worden sei.