Die Fälle, bei denen der Erreger Actinobacillus pleuropneumoniae (APP) an Atemwegsproblemen und plötzlichen Todesfällen bei Schweinen beteiligt ist, scheinen zuzunehmen. Das bestätigen auch Ergebnisse einer neueren Studie, die an mehr als 2.000 Lungen auf Schlachthöfen in verschiedenen Regionen Deutschlands durchgeführt wurde.
Untersuchungen zeigen, dass inzwischen nahezu alle Schweine haltenden Betriebe in Deutschland APP-positiv sind. Allerdings kommt es nicht in allen Ställen zum Ausbruch der Erkrankung. Offensichtlich sind dafür weitere Auslöser erforderlich. Sehr wahrscheinlich spielen begleitende Infektionen mit PRRS- bzw. Influenzaviren und Stress eine wichtige Rolle.
Ferkel, die zu wenig Biestmilch abbekommen haben und daher nicht ausreichend durch maternale Antikörper geschützt sind, können im Flatdeck zu einer massenhaften Keimvermehrung beitragen. Bis Mastende sind dann nahezu alle Tiere infiziert.
In den letzten Jahren wurden einige kommerzielle Impfstoffe gegen APP entwickelt, deren Wirksamkeit durch Infektionsversuche bestätigt wurde. Um den richtigen Impfstoff auszuwählen, ist eine Erregerbestimmung sinnvoll.
Wichtig ist, dass der Impfzeitpunkt für die Ferkel nicht zu früh gewählt wird. Die mütterlichen Antikörper sollten bereits verschwunden sein, wenn die erste Impfung gesetzt wird. Die volle Wirksamkeit erreicht der Impfschutz allerdings erst mit der Boosterimpfung.
Mehr zu APP-Infektionen und zum Impfschutz lesen Sie in der aktuellen top agrar-Ausgabe (12/2018) ab Seite S12.