Die Angst vor der Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest wächst auch in Frankreich. Deshalb will die französische Regierung jetzt die Präventionsmaßnahmen intensivieren. Wie das Pariser Landwirtschaftsministerium in der vergangene Woche mitteilte, wurde die Jagd in insgesamt 134 Gemeinden der besonderen Beobachtungszonen an der Grenze zu Belgien verboten, die in den Departements Ardennen, Meuse sowie Meurthe und Moselle liegen.
In der normalen Beobachtungszone, zu der neben den drei genannten auch das Departement Moselle gehört, werden die Biosicherheitsmaßnahmen verschärft. Transportfahrzeuge für Schweine müssen komplett gereinigt und desinfiziert werden. Und alle Freilandhaltungen von Schweinen sollen doppelt einzuzäunen werden.
Zusätzlich will man damit beginnen, einen ASP-Schutzzaun an der französisch-belgischen Grenze in den Gebietskörperschaften Ardennen, Meuse sowie Meurthe und Moselle zu errichten. In 41 Gemeinden der Meuse und 50 Gemeinden der Meurthe und Moselle wurde zudem der Zugang zum Wald verboten und die Forstbewirtschaftung eingestellt.
In Belgien hat sich unterdessen nach Angaben der Bundesbehörde für Lebensmittelsicherheit (AFSCA) vom vergangenen Mittwoch (10.10.) die Zahl der mit ASP infizierten Wildschweine auf 75 erhöht. Alle Fundorte lagen innerhalb des definierten Risikogebietes von 63 000 ha, in dem es laut des belgischen Bauernbundes (Boerenbond) nach Schätzungen etwa 4 000 Wildschweine geben soll.
Im Risikogebiet wurden bereits alle Nutzschweine vorsorglich getötet. Walloniens Landwirtschaftsminister René Collin gab am vergangenen Donnerstag bekannt, dass die dort ansässigen 60 Halter nicht nur für die gekeulten Schweine entschädigt, sondern auch längere Zeit Sonderbeihilfen von der Regionalregierung für den Produktionsausfall erhalten würden. Eine Neueinstallung von Tieren ist den Erzeugern bis auf Weiteres verboten.
Positiv wurde in der belgischen Schweinebranche aufgenommen, dass Malaysia auf Basis des Regionalisierungsprinzips wieder den Import von gefrorenem Schweinefleisch erlaubt. Zuletzt hatte das asiatische Land jährlich rund 1.500 t Schweinefleisch aus Belgien bezogen. Es bestehe Hoffnung, so der Boerenbond, dass Südkorea und die Philippinen mit einer Abnahmemenge von zusammen 15.000 t im vergangenen Jahr folgen könnten. Zudem habe Tschechien gemäß den EU-Bestimmungen wieder auf zusätzliche Fleischkontrollen verzichtet.
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