Die Afrikanische Schweinepest (ASP) schwebt wie ein Damoklesschwert über der Europäischen Schweinhaltung. Bislang machten Virologen wenig Hoffnung, dass es in naher Zukunft einen Impfstoff gegen die ASP geben könnte. Das könnte sich jetzt ändern, denn spanische Forscher berichten über positive Versuchsergebnisse. Danach könnte bald ein ASP-Impfstoff zur Verfügung stehen, zunächst für Wildschweine.
Nach Informationen von Prof. Jose Sánchez-Vizcaíno, Virologe an der Tiermedizinischen Fakultät der Universität Madrid und Direktor des ASP-Referenzlabors der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) in Madrid, haben seine langjährigen Forschungsarbeiten zur Entwicklung eines Impfstoffes inzwischen gute Ergebnisse gezeigt. Konzentriert habe er sich in seiner Arbeit auf die Bekämpfung der gefährlichen Seuche im Wildschweinbestand, weil hier das Problem in der EU bislang deutlich größer sei als bei den Nutztieren, erklärte der Experte am Mittwoch letzter Woche auf der Agrarmesse Sepor im südspanischen Lorca.
Das Schutzniveau durch den aktuell vorliegenden Schluckimpfstoff sei sehr hoch. Forschungsbedarf bestehe aber noch hinsichtlich der Stabilität des Mittels. Unklar seien auch noch die möglichen Folgen einer Aufnahme mehrerer Impfdosen, die bei einer Schluckimpfung wild lebender Tiere nicht auszuschließen sei. Wie der Wissenschaftler außerdem berichtete, erwartet er die Markteinführung des neuen Impfstoffes in spätestens zwei Jahren. Er führe hierzu bereits Gespräche mit einem multinationalen Unternehmen. Ziel sei es, durch die Massenimpfung von Wildschwein den Virusdruck zu minimieren und dadurch auch den Nutztierbestand besser zu schützen.