Die Afrikanische Schweinepest (ASP) zählte im vergangenen Jahr zu den dominierenden Tierseuchen in Europa. Wie aus den Jahresdaten 2021 des europäischen Tierseuchenmeldesystems (ADIS) hervorgeht, gab es in zehn Staaten der Europäischen Union sowie in Serbien und der Ukraine ASP-Nachweise im Wildschweinebestand. Die Zahl der bestätigten Fälle stieg im Vorjahresvergleich um gut 10 % auf 12.150.
Meisten ASP-Fälle in Polen
Großen Anteil hieran hatte Deutschland mit einer Zunahme der Virusnachweise von 403 im Jahr 2020 auf 2.525. Im „TierSeuchenInformationsSystem“ (TSIS) des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) wird allerdings für 2021 ein höher Wert von 2.720 Vorkommnissen ausgewiesen. Zudem stieg in der Slowakei die Zahl der ASP-Ausbrüche im Wildschweinebestand deutlich um 1.296 auf 1.671 Stück, während das Fallaufkommen in Ungarn um 35 % auf 2.584 zurückging war. Die meisten Fälle mit 3.221 nachgewiesenen Infektionen meldete Polen, was im Vorjahresvergleich aber ein Minus von 21 % bedeutete.
Mehr Ausbrüche in Hausschweinebeständen
Verschärft hat sich im vergangenen Jahr das Problem der ASP-Einträge in Nutzschweinehaltungen, die europaweit gegenüber 2020 um gut die Hälfte auf 1.874 zunahmen. Verantwortlich hierfür war in erster Linie Rumänien, wo die Zahl infizierter Hausschweinebestände binnen Jahresfrist von 1.053 auf 1.676 stieg. In Polen nahmen die betreffenden Fälle um ein Fünftel auf 124 zu. Erstmals trat die Tierseuche in Nutzschweinebeständen in Estland und Deutschland auf, wo ein beziehungsweise vier Einschleppungen in Stallungen verzeichnet wurden. Insgesamt gab es 2021 in acht EU-Ländern sowie in der Ukraine, in Moldawien und in Serbien ASP-Nachweise in Schweinehaltungen. Griechenland und Litauen fielen aus der Liste betroffener Länder heraus. Überraschend ist, dass Ungarn - trotz des lebhaften Virusgeschehens im Wildschweinebestand - bisher keine einzige Einschleppung in einen Hausschweinebestand hatte.