Erleichterung in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg: Die wegen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in den Landkreisen Ludwigslust-Parchim und Prignitz eingerichteten Sperrzonen können vollständig aufgehoben werden. Die EU-Kommission hat einen entsprechenden Antrag der beiden Bundesländer gebilligt.
Der Ständige Veterinärausschuss der EU, in dem alle Mitgliedsstaaten vertreten sind, hat dem Antrag ebenfalls zugestimmt. Die amtliche Veröffentlichung der entsprechenden Durchführungsverordnung wird daher noch in dieser Woche erwartet.
235 km Festzaun verbaut
Hintergrund: Am 24. November 2021 wurde in Mecklenburg-Vorpommern bei einem Wildschwein im Landkreis Ludwigslust-Parchim die ASP festgestellt. Die eingerichteten Sperrzonen reichten bis in den benachbarten brandenburgischen Landkreis Prignitz hinein. Allein im Landkreis Ludwigslust-Parchim umfassten die Restriktionszonen ursprünglich eine Gesamtfläche von 120.000 ha.
Per Allgemeinverfügung konnte die Fläche dann im Juni dieses Jahres jedoch auf 30.000 ha reduziert werden. Zum Schutz vor einer weiteren ASP-Ausbreitung wurden in Mecklenburg-Vorpommern 135 km und in Brandenburg etwa 100 km Festzaun verbaut.
Letzter ASP-Fund liegt zwölf Monate zurück
Da in den auf brandenburgischem Territorium eingerichteten Sperrzonen seit November 2021 keine ASP-Fälle beim Schwarzwild mehr registriert wurden und in Mecklenburg-Vorpommern seit dem 13. Oktober 2022 keine neuen Fälle mehr aufgetreten sind, sind die grundsätzlichen Voraussetzungen für die Aufhebung der Sperrzonen I und II durch die EU-Kommission erfüllt. Alle für Schweinehalter und Jäger bestehenden Beschränkungen entfallen, und die errichteten Festzäune werden schrittweise zurückgebaut.
Erste vollständige Aufhebung nach ASP-Ausbruch bei Wildschweinen
„Damit ist es in Deutschland erstmalig gelungen, ASP-Sperrzonen, die aufgrund des Nachweises von ASP bei Wildschweinen eingerichtet wurden, vollständig aufzuheben“, erklärte Mecklenburg- Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus stolz. In Europa sei das bislang nur Tschechien und Belgien gelungen, wo es sich ebenfalls um punktuelle Einträge der Seuche handelte.
Einschleppungsgefahr unverändert hoch
Doch bei aller Euphorie ist weiterhin Vorsicht geboten. In Brandenburg z.B. finden weiterhin risikoorientierte Fallwildsuchen statt. Und alle tot aufgefundenen Wildschweine werden wie bisher auf ASP untersucht sowie alle erlegten Schwarzkittel für weitere zwölf Monate virologisch ausgewertet.