Die Gefahr eines ASP-Ausbruchs in Deutschland ist weiterhin akut. In NRW will man für einen Ausbruch gewappnet sein und hat deshalb in dieser Woche die Wildtierseuchenvorsorge-Gesellschaft (WSVG) final gegründet. Das berichteten Johannes Röring und Werner Gehring, Präsident und Hauptgeschäftsführer des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands (WLV) gestern auf dem Havichhorster Presseabend. „Die WSVG ist bereits Ende Januar einsatzbereit. Sie ist dann in der Lage, bei einem ASP-Ausbruch sofort eine Kernzone um den Seuchenherd einzurichten“, erklärte Werner Gehring.
Finanzierung über Rahmenvertrag
Aufgabe der Gesellschaft ist es u.a., Absperrmaßnahmen in Kernzonen zu organisieren, Betretungsverbote durchzusetzen sowie die Kadaversuche und -beseitigung in die Hand zu nehmen. Außerdem sorgen die Mitarbeiter dafür, dass die Fundstellen von positiv getesteten ASP-Kadavern gesäubert werden. Darüber hinaus hält die WSVG Zäune, Fahrzeuge, Reinigungs- und Desinfektionsmaterial usw. bereit. Der Gesellschaft stehen rund 1 Mio. € für die Entwicklung der technischen Voraussetzungen zur Verfügung. Die weitere Finanzierung wird über einen Rahmenvertrag mit dem Landwirtschaftsministerium NRW gesichert.
An der WSVG sind insgesamt vier Gesellschafter beteiligt: Neben der Beteiligungsgesellschaft Tierseuchenbekämpfung NRW (Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband, Rheinischer Landwirtschaftsverband, Landwirtschafskammer NRW) sind es die Hygienebeteiligungsgesellschaft, die RWZ Rhein-Main und der Landesjagdverband NRW. Die Landkreise haben positiv auf die Gründung und Unterstützung der WSVG reagiert, können sie doch mit professioneller Unterstützung bei der Seuchenbekämpfung rechnen. Das erleichtert die Organisation von Bekämpfungsmaßnahmen enorm.
Meine Meinung:
NRW ist neben Niedersachsen das Land mit den größten Hausschweinebeständen. Es ist daher richtig, dass man in den Hotspots der Veredelung vorbeugt und sich für einen möglichen ASP-Ausbruch wappnet. Denn im Fall des Falles gilt es, schnell zu handeln und dafür zu sorgen, dass die ASP nicht im Land verschleppt wird. Dass dabei jetzt privatwirtschaftliche Organisationen und die offiziellen Stellen des Staates Hand in Hand arbeiten wollen, macht Sinn.