Tierhaltungsgegner der Gruppe „Aussi Farms“ haben eine interaktive Landkarte ins Netz gestellt, aus der genaue Angaben über Betriebsstandorte hunderter Tierhalter, aber auch von Schlachthöfen in Australien hervorgehen. Bei einem Klick auf eine Farm werden teilweise auch persönliche Kontaktdaten, Fotos des Betriebes oder Filme aus Stalleinbrüchen veröffentlicht. Die als gemeinnützig anerkannte Organisation setzt sich nach eigenen Angaben für eine vegane Lebensweise ein und lehnt jede Art der „ausbeuterischen Tierhaltung für menschliche Zwecke“ ab. Der Geschäftsführer von Aussi Farms, Chris Delforce, erklärte gegenüber der Presse, dass mit der Karte „mehr Transparenz in eine Branche gebracht werden soll, die gerne im Geheimen operiere“. Er ermutigte die Menschen dazu, an den Farmen vorbeizufahren und weitere Fotos zu machen, allerdings dürfe nicht das Gesetz gebrochen werden, um Material zu bekommen.
Entsetzt über diesen Angriff auf die Privatsphäre der Farmer zeigte sich die Präsidentin des Australischen Bauernverbandes (NFF), Fiona Simson. Sie berichtete, dass die landwirtschaftlichen Familien ängstlich und sehr wütend darüber seien, dass „ihr Arbeitsplatz und ihr Zuhause zum Ziel extremer und gefährlicher Aktivitäten geworden sind und dass ihr Name fälschlicherweise mit Tierquälerei in Verbindung gebracht wird“. Fast täglich gebe es Beispiele, wie Aktivisten ohne Erlaubnis in Farmen und Unternehmen eindringen würden, um dort die Arbeit zu stören.
Simson kündigte an, alle rechtlichen Mittel zu prüfen, um die Karte wegen Verstößen gegen das Gesetz zum Schutz der Privatsphäre vom Netz zu nehmen. Außerdem müsse Aussi Farms der gemeinnützige Status aberkannt werden, da das Agieren der Tierschützer offen gegen australische Gesetze verstoße.