Im Kampf gegen die Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) hat der australische Staat jetzt hart durchgegriffen. Wie das dortige Landwirtschaftsministerium in der vergangenen Woche mitteilte, wurde einer 45-jährigen Vietnamesin die Einreise am Flughafen Sydney verweigert, weil sie mitgebrachte Lebensmittel, darunter 4,5 kg Schweinefleisch, nicht deklariert hatte. Das Besuchervisum wurde daraufhin für ungültig erklärt, die Frau nach Vietnam zurückgeschickt und ein Einreiseverbot von drei Jahren verhängt.
Biosicherheitsgesetz wurde verschärft
Möglich macht solche strengen Strafen ein verschärftes Biosicherheitsgesetz, das im April erlassen wurde. Erstmals wurde nun auf dieser Grundlage ein Visum storniert. Sollten rückreisende Australier beim Fleischschmuggel erwischt werden, drohen ihnen Geldstrafen bis zu 420.000 A$ (umgerechnet 257.300 €) oder sogar Haftstrafen von bis zu zehn Jahren. „Diese Regierung nimmt die biologische Sicherheit ernst, und wir werden weiter daran arbeiten, dass die von uns getroffenen Maßnahmen jetzt und in Zukunft Australien vor tödlichen Schädlingen und Krankheiten schützen", erklärte Landwirtschaftsministerin Bridget McKenzie. Das Land werde nicht dulden, dass Menschen die Umwelt, Industrie, Wirtschaft und Lebensweise gefährdeten. „Wir haben mit der ASP eine der größten Tierseuchen vor der Tür“, warnte die Ministerin.
ASP-Erreger auf beschlagnahmten Schweinefleischprodukten
Eine Einschleppung des Virus könnte der australischen Schweinefleischindustrie mit einem Produktionswert von 5,3 Mrd A$ (3,2 Mrd €) und ihren 36.000 Beschäftigten in ländlichen Regionen einen schweren Schlag versetzen. Laut McKenzie haben verstärkte Grenzkontrollen dazu geführt, dass jede Woche etwa 100 kg illegal eingeführte Schweinefleischprodukte sichergestellt werden. Tests hätten dabei ergeben, dass fast die Hälfte der auf australischen Flughäfen konfiszierten Schweinefleischprodukte Krankheitserreger der ASP enthielten.