Ein Jahr nach dem Brand in der Schweinezuchtanlage bei Alt Tellin will Mecklenburg-Vorpommerns (MV) Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus die Schweinehalter beim Thema Brandschutz stärker unterstützen. Die Brandverhütung habe für ihn oberste Prioriät, erklärte der Minister in einer Pressemitteilung. Dazu kündigte er eine neue Bauverordnung für Mecklenburg-Vorpommern an, die sich aktuell zwischen dem Landwirtschafts- und dem Bauministerium in der Abstimmung befinde. Diese ziele auf eine generelle Brandvermeidung, eine sichere Brandfrüherkennung, die Minderung der Brandlast und das Löschen von Entstehungsbränden ab.
Anlage in Alt Tellin entsprach hohen Anforderungen
Den Bandschutz könne man laut Backhaus vor allem durch die Bauweise der Schweineställe verbessern. Helfen könnten kleinere Raumeinheiten sowie Brandschutzeinrichtungen, die ein Übergreifen des Feuers verhindern. Ebenso sollten vermehrt nicht brennbare Baumaterialien genutzt werden.
„Das Brandschutzkonzept der Anlage in Alt Tellin entsprach sehr hohen technischen Anforderungen und zum Zeitpunkt der Genehmigungserteilung dem Stand der Brandschutztechnik“, informierte Backhaus. Dennoch hätte die Technik den Brand, dessen Ursache immer noch ungeklärt ist, nicht verhindern können. Weil Schweine sich bei Gefahr eher zurückziehen und zusammenrotten, anstatt zu fliehen, sei es nahezu unmöglich sie im Brandfall zu retten. Dabei gäbe es laut dem Minister keinen Unterschied zwischen kleinen Ställen und großen Anlagen.
Backhaus: Fördermöglichkeiten vom Bund nötig
„Auch auf Bundesebene habe ich mich dafür eingesetzt, dass das Thema Brandschutz stärker in den Fokus rückt“, ergänzte Minister Backhaus. Seit letzter Woche liege der Bericht einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe zum Thema vor. Dieser belege, dass verbesserter Brandschutz sehr viel Geld kostet. „Vom Bund erwarten wir deshalb zur Herbst-Agrarministerkonferenz entsprechende Fördermöglichkeiten“, so Backhaus.