Um Merkmale mit geringer Erblichkeit züchterisch bearbeiten zu können, ist die Nutzung einer großen Datenbasis von bestmöglicher Qualität entscheidend. Die bayerische Herdbuchzucht arbeitet daher eng mit dem LKV Bayern zusammen, um neben den Daten der Herdbuchstufe auch das Potenzial der organisierten Ferkelerzeuger für die Zuchtwertschätzung zu nutzen.
Im Bereich der Piétrainzucht nutzt man diesen Datenpool bereits seit langer Zeit für die Anomalienprüfung der bayerischen Besamungseber. Neben den Anomalien werden von den organisierten Ferkelerzeugern zusätzliche Wurfmerkale erhoben. Dazu zählen neben der Wurfgröße die Anzahl tot geborener und zu leicht geborener Ferkel.
Breiter Datenpool aus etwa 45.000 Würfen
Jährlich stehen etwa 45.000 Würfe mit gesicherter Abstammung für das Zuchtprogramm der bayerischen Erzeugergemeinschaft und Züchtervereinigung für Zucht- und Hybridzuchtschweine (EGZH) zur Verfügung. Bei über 70 % dieser Würfe werden als Hilfsmerkmal für den Geburtsverlauf die tot geborenen Ferkel erhoben, bei etwa einem Viertel die Anzahl der zu leicht geborenen Ferkel unter 1 kg Geburtsgewicht. Ausgeglichene Würfe und somit die Vermeidung kleiner Ferkel fördern die Überlebensrate, verringern die Verluste und erleichtern das Wurfmanagement.
Eine Zuchtwertschätzung für diese paternalen Effekte wurde bereits aufgebaut und ein Selektionsindex etabliert. Somit kann durch die Mitwirkung der Ringbetriebe der Beitrag des bayerischen Piétrains zur Überlebensfähigkeit, Vitalität und Fitness der Ferkel quantifiziert und damit die Effizienz des Zuchtprogramms weiter verbessert werden.