Für das deutschlandweit einmalige Projekt, das Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber diese Woche auf dem Betrieb Körner in Friedberg vorstellte, wurden in den letzten drei Jahren intensiv amtliche Schlacht- und Befunddaten durch den Projektpartner Fleischprüfring Bayern e. V. ausgewertet. Dadurch können Rückschlüsse auf die Tiergesundheit und die Haltungsbedingungen gezogen werden.
Diese Daten wurden um weitere betriebliche Informationen, vor allem auf Basis von Daten des Landeskuratoriums der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e.V. (LKV) und des Tiergesundheitsdiensts Bayern e.V. (TGD), ergänzt und miteinander verknüpft. Dazu zählen beispielsweise Ergebnisse aus dem Antibiotika- und Salmonellenmonitoring.
Ampelsystem für Tierwohl
Das neue System soll all diese Daten verbinden und einen betriebsindividuellen Befund, den sogenannten Tierwohlindex, ermöglichen. Dieser wird ähnlich einem Ampelsystem ausgegeben. Landwirtschaftliche Tierhalter können so schnell erkennen, bei welchen Daten alles im grünen Bereich ist und bei welchen Punkten Maßnahmen ergriffen werden sollten, um das Tierwohl zu verbessern. Der Tierwohlindex soll bis Ende des Jahres flächendeckend bereitgestellt werden.
Das neue digitale Tierwohlmonitoring dient den Tierhaltern als freiwilliges, betriebsindividuelles Beratungstool durch Hoftierärzte und Selbsthilfeeinrichtungen. Ein Basisangebot können in der jetzt gestarteten Pilotphase bereits bayernweit alle interessierten Schweine- und Rinderhalter kostenfrei nutzen.
Das bayerische Landwirtschaftsministerium hat das Projekt 2020 initiiert und fördert es mit bis zu 5,4 Mio. €. Durchgeführt es durch den Fleischprüfring Bayern e.V. Projektpartner sind das Landeskuratorium für tierische Veredelung und der Tiergesundheitsdienst. Weitere Informationen zum Projekt sind unter www.qualifood.de zu finden.