Aus Mitteln des Zukunftsinvestitionsfonds des Landes Brandenburg wird das Landwirtschaftsministerium in Potsdam den Bau der „Ställe der Zukunft“ an den beiden Standorten der Lehr- und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung (LVAT) in Ruhlsdorf sowie in Groß Kreutz mit rund 12 Mio. € fördern. Wie das Agrarressort am vergangenen Mittwoch mitteilte, sollen die Zukunftsställe für Schweine und Milchrinder den Übergang in neue, tierwohl-, umwelt- und klimagerechte sowie ökonomisch tragfähige Haltungsverfahren aufzeigen.
Automatisierung und Digitalisierung
„Immer mehr Menschen legen beim Einkauf glücklicherweise Wert auf Produkte, die mit einer guten Tierhaltung erzeugt wurden“, erklärte Brandenburgs Landwirtschaftsminister Axel Vogel. Auch bei Fleisch und Milchprodukten sei der Trend unübersehbar. „Mit der Investition in die Ställe der Zukunft aus dem Zukunftsinvestitionsfonds des Landes wollen wir zeigen, dass auch in der konventionellen Tierhaltung höhere Standards möglich sind und dies nicht zum Nachteil der Landwirtinnen und Landwirte gehen muss“, so Vogel. Automatisierung und Digitalisierung seien dabei essentielle Bestandteile der modernen Tierhaltung. Zugleich solle an den beiden Standorten deutlich werden, dass Energieeinsparung und Klimaschutz möglich seien und sogar dazu beitrügen, Kosten einzusparen.
Neueste Umwelttechnik
Am Standort Ruhlsdorf entstehen dem Ministerium zufolge 60 Sauenplätze inklusive Abferkelung und Wartebereich. Alle Plätze sollen über einen Zugang zum Auslauf verfügen; es werden Einstreu und organisches Beschäftigungsmaterial gegeben und neueste Umwelttechnik zum Einsatz kommen. Die neue und klimaschonende Haltung wird den Anforderungen der höchsten Tierwohlstufe unterhalb von Bio entsprechen. Am Standort Groß Kreutz soll der bestehende Milchviehstall zukunftsweisend umgebaut werden. Zu den Haltungsverbesserungen zählen unter anderem die Gesunderhaltung des Bewegungsapparates oder die Einrichtung von Außenliegeflächen und ein neuer Laufhof mit Niederschlagsschutz. Weitere Investitionen fließen in die Gülleaufbereitung, das Wassermanagement und die Einsparung von Energie und Treibhausgasemissionen. Auch hier werden die Standards die höchste Tierwohlstufe unterhalb der Biohaltung erreichen.