Das Porcine Circovirus 2 (PCV 2) gehört zu den wirtschaftlich bedeutendsten Erregern in der Schweinehaltung. Wobei sich das Virus ständig weiterentwickelt und verändert. Zurzeit unterscheidet man vier PCV 2-Genotypen: PCV 2a ist seit 1998 bekannt. Er war früher der weltweit vorherrschende Stamm und bildet bis heute die Basis der meisten kommerziell produzierten PCV 2-Impfstoffe.
Seit 2004/2005 wurde er vom zuerst in Nordamerika nachgewiesenen PCV 2b-Stamm in der Nachweishäufigkeit abgelöst. PCV 2c lässt sich hingegen nur vereinzelt nachweisen und spielt im Feld kaum eine Rolle. Seit 2012 tritt stattdessen der Genotyp PCV 2d verstärkt ins Rampenlicht, der vielfach trotz Impfung zu schweren Krankheitsverläufen führt.
Studien der Schweineklinik München
Eine neuere Untersuchung der Schweineklinik München zeigt, dass der Genotyp PCV 2d immer häufiger nachgewiesen wird, während PCV 2b an Bedeutung verliert. Die Forscher sammelten in 86 zufällig ausgewählten deutschen Schweinemastbeständen bei 18 Wochen alten Tieren Kaustrickproben und untersuchten sie per qPCR (quantitativer Polymerase-Kettenreaktion) auf das Vorhandensein von Circoviren der Genotypen 2a, 2b und 2d.
Ergebnis: In 37,2 % der Bestände ließ sich PCV2 nachweisen. In 50 % der Fälle handelte es sich um den Genotyp 2d. In 31,3 % der Betriebe wurde der Typ 2a gefunden und nur in 12,5 % der Typ 2b. Jeweils 3,1 % der Bestände wiesen Koinfektionen mit PCV 2d + 2a bzw. PCV 2d + 2b auf.
Die Auswertung ergab, dass PCV 2d häufiger in spezialisierten Mastbetrieben gefunden wurde, während sich PCV 2b eher in geschlossenen Beständen nachweisen ließ. Es konnte aber kein Zusammenhang zwischen klinischen Auffälligkeiten und bestimmten Genotypen nachgewiesen werden.