Viele Schweinehalter in den Niederlanden erweitern ihren Betrieb durch den Kauf eines zweiten oder dritten Standorts. Das berichtet das niederländische Beratungsunternehmen DLV Advies. Der Grund ist demnach, dass Betriebserweiterungen an bestehenden Standorten zunehmend schwieriger zu realisieren seien, so dass der Kauf eines zusätzlichen Standorts wirtschaftlich sinnvoller sei. Es etabliere sich hier zunehmend ein sogenanntes „Multi-Site-System“.
Sauenbetriebe profitieren vom geschlossenen System
Wie Daisy Hurkmann, Immobilienberaterin bei DLV Advies, erklärt, seien vor allem Sauenhalter am Kauf von Schweineställen an einem anderen Standort interessiert. Bei bestehenden Standorten müsse keine neue Genehmigung beantragt werden, wodurch die Landwirte Zeit und Geld sparen. So sei der Kauf oft günstiger als ein Stallneubau auf dem eigenen Hof. Die Ferkelerzeuger würden ihre Betriebe dadurch immer mehr von der spezialisierten Sauenhaltung zum geschlossenen System strukturieren. Dadurch könnten sie die Übertragung von Krankheiten verringern und Preisschwankungen auf dem Ferkelmarkt besser abfangen. Wie DLV Advices jedoch anmerkte, erfordere die erfolgreiche Bewirtschaftung eines Schweinebetriebes mit mehreren Standorten jedoch auch ein hohes Maß an Planung und Organisation der Arbeitsabläufe. Diese Art der Betriebsform müsse also auch zu dem jeweiligen Landwirt passen.