Unser Autor: Dr. Hendrik Nienhoff, Schweinegesundheitsdienst LUFA Nord-West
Seitdem Zinkoxid nicht mehr in therapeutischen Dosen eingesetzt werden darf und Sauenhalter zudem jede antibiotische Behandlung melden müssen, suchen viele Ferkelerzeuger händeringend nach Alternativen, um Absetzdurchfällen bei ihren Ferkeln vorzubeugen.
Wissenschaftler der Universitätsklinik für Schweine in Wien haben untersucht, welche Managementmaßnahmen das Durchfallrisiko reduzieren können. Dazu haben sie die Daten von 237 Sauenhaltern untersucht, bei denen mehr als 10 % der Absetzferkel unter Durchfall litten. Die Ergebnisse wurden Anfang Juni beim European Symposium of Porcine Health Management (ESPHM) in Thessaloniki, Griechenland vorgestellt.
Reinigung und Desinfektion wichtig
Den wirksamsten Schutz bietet demnach eine konsequente Rein-Raus-Belegung des Flatdecks, verbunden mit einer sorgfältigen Reinigung und Desinfektion der Abteile. Darüber hinaus war das Durchfallgeschehen in Betrieben mit vollperforierten Böden und häufigen Gaben kleiner Futterportionen am geringsten. Signifikanten Einfluss auf die Durchfallhäufigkeit hatten zudem Meerrettich- und Probiotikagaben an die Aufzuchtferkel.
Ein erhöhtes Risiko für Absetzdurchfälle fanden die Wissenschaftler in Betrieben, in denen bereits die neugeborenen Ferkel unter Durchfall oder die Sauen unter MMA-Problemen litten.