Fortsetzung von Schweinehalter in Dänemark setzen auf klimafreundliche Schnitzel
Zum schonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen gehört für mich nicht nur das Verfüttern des eigene Getreides, sondern auch hohe Leistungen, ein konsequentes Hygienemanagement und der weitgehende Verzicht auf den Einsatz von Antibiotika“, stellt Jesper Hansen klar.
Der 52-Jährige bewirtschaftet rund um Sønderborg und Padborg mehrere Betriebe, auf denen er insgesamt 1.500 Danbred-Sauen hält und jährlich rund 75.000 Schweine mästet. Im Schnitt setzt er 35 Ferkel/Sau/Jahr ab, und seine Mastschweine erreichen eine Futterverwertung von 1 : 2,35.
Effizient produzieren
Nahezu das gesamte Getreide, das er 1.000 ha Ackerflächen anbaut, wird in einer fahrbaren Mahl- und Mischanlage aufbereitet und selbst verfüttert. Ebenso der Raps. Darüber hinaus hat Hansen in seinen Ställen, die inzwischen fast alle klimazertifiziert sind, Maßnahmen ergriffen, um Energie zu sparen und die NH3-Emissionen zu verringern.
Den entscheidenden Hebel zur Ressourcenschonung sieht er jedoch darin, die biologischen Leistungen seiner Schweine zu optimieren. Voraussetzung dafür ist seiner Meinung nach ein konsequentes Hygienemanagement. Denn nur gesunde Schweine erbringen hohe Leistungen.
Hycare-Hygienekonzept
Seit einiger Zeit setzt er dazu in seinen Ställen das Hycare-Hygienekonzept der Firma Schippers um, das er in den Niederlanden kennengelernt hat. Er hält betriebsfremde Fahrzeuge konsequent von seinen Stallungen fern, erledigt die Tiertransporte mit einem eigenen Fahrzeug und lässt Futterzusätze, Werkzeuge und Medikamente erst eine 48-stündige Quarantäne durchlaufen, bevor sie in den Weißbereich gelangen.
Darüber hinaus müssen alle Mitarbeiter auch intern die Kleidung wechseln, bevor sie die Abferkelabteile oder den Jungsauenstall betreten. Er hat den Impfschutz intensiviert und verabreicht die Impfstoffe nadellos.
Durch diese Maßnahmen ist es Hansen möglich, auf den Einsatz von Antibiotika weitgehend zu verzichten. Seit 2019 nimmt er am OUA-Programm von Danish Crown teil, der Aufzucht ohne Antibiotika (siehe top agrar 6/2017). Zum Ausgleich für den Mehraufwand erhält Hansen 16 Cent Preisaufschlag je kg Schlachtgewicht.
Natürlich müsse er hin und wieder kranke Schweine behandeln, die dann aus dem Programm fallen. Im Schnitt bekommen jedoch 75 bis 80 % seiner Schweine den Bonus. Damit geht für ihn die Rechnung auf. „Auch der Verzicht auf Antibiotika ist nachhaltig. Denn so vermeiden wir Resistenzen und wichtige Reserveantibiotika bleiben für die Behandlungen von erkrankten Menschen erhalten“, ist Hansen überzeugt.