Eine hydrothermische Behandlung von Körnerleguminosen wie Erbsen und Lupinen hat in der ökologischen Ferkelfütterung keine Vorteile bezüglich Aufzuchtleistung und Gesundheit. Zwar lassen sich der Anteil unerwünschter antinutritiver Substanzen in Leguminosen durch das Erhitzen reduzieren und der Gehalt an umsetzbarer Energie leicht anheben; jedoch ergaben sich in praktischen Fütterungsversuchen dadurch keine Effekte. Das ist das Ergebnis einer Studie von Fütterungsexperten der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, die vom Bundesprogramm Ökolandbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) gefördert wurde.

 

Wie das Bundesprogramm mitteilte, erhielten - unterteilt in drei Gruppen - abgesetzte Ferkel vier Wochen lang ein behandeltes bzw. ein unbehandeltes Rationsgemisch aus je einem Drittel Ackerbohnen, Erbsen und Süßlupinen. Der Anteil des Gemisches an der Gesamtration lag bei 30 %. Eine dritte Gruppe erhielt eine Ration mit einem hohen Anteil an Ökosojakuchen als Proteinquelle. Bei einem insgesamt niedrigen Leistungsniveau mit täglichen Zunahmen von weniger als 400 g hätten sich in den drei Fütterungsgruppen keine signifikanten Unterschiede ergeben, wobei die Sojavariante leichte Vorteile gezeigt habe, berichtete das BÖLN. Die Experten der Kammer schließen daraus, dass Landwirte auf eine teure thermische Aufbereitung verzichten können. Zum gleichen Ergebnis kamen Forscher des Kompetenzzentrums Ökolandbau Niedersachsen (KÖN), die in einem parallel durchgeführten Projekt die Wirkung hydrothermisch aufbereiteter Wintererbsen in der Fütterung von Mastschweinen untersuchten. Hier habe die Aufbereitung ebenfalls keine Vorteile ergeben.