Seit dem 14. Januar 2025 erhebt die EU Strafzölle auf freies Lysin, das aus China importiert wird. Der Zollsatz bewegt sich zwischen 58,3 % und 84,8 %, abhängig vom Hersteller.

Es ist noch nicht klar, wie stark dadurch die Kosten für Vormischungen, Mineralfutter, Ergänzer und Mischfutter steigen, die mit freiem Lysin angereichert werden. Branchenkenner rechnen mit Mehrkosten von mindestens 0,70 €/Mastschwein, abhängig vom angewendeten Zollsatz und dem Anteil an freiem Lysin in der Mischung.

Schlecht für die Klimabilanz

Ausgelöst hat das Antidumpingverfahren ein französischer Lysin-Hersteller. In der EU werden nach Erhebungen der Kommission jährlich zwischen 410.000 und 450.000 t Lysin verbraucht. Im Untersuchungszeitraum wurde der Bedarf zu 70 bis 79 % aus China gedeckt. Weitere wichtige Exportländer sind Indonesien, USA und Südkorea.

Für die Umwelt ist der Strafzoll Gift. Optimierungssysteme der Mischfutterindustrie erhöhen bei einem Strafzoll von 85 % den Proteinanteil im Schweinefutter um 1 %. Dadurch würde der Ammoniakausstoß der Schweinemast um rund 10 % steigen.