Marktexperten gehen davon aus, dass die EU-Schweineproduktion im laufenden Jahr wieder deutlich ansteigt. Wenn sich das bestätigt, wird der Export von Schweinefleisch ein noch wichtigeres Absatzventil. Denn der Verbrauch im Inland ist seit Jahren rückläufig.
Export hat um 20 % zugelegt
Im vergangenen Jahr hat das bestens funktioniert. Der hohe chinesische Importbedarf an Schweinefleisch hat den EU-Exporteuren volle Auftragsbücher beschert und die Ausfuhren auf ein neues Rekordniveau ansteigen lassen. Aktuellen Daten der EU-Kommission zufolge sind die EU-Schweinefleischexporte einschließlich Nebenerzeugnissen gegenüber 2018 insgesamt um rund ein Fünftel (20,2 %) auf 4,74 Mio. t gestiegen. Die bisherige Höchstmarke aus dem Jahr 2016 mit 4,16 Mio. t wurde damit klar übertroffen.
Maßgeblich für den deutlichen Zuwachs war das Chinageschäft, denn infolge der ASP benötigte das Land große Mengen an ausländischem Schweinefleisch, um die Versorgung der eigenen Bevölkerung sicherzustellen. Die Folge war eine Zunahme der EU-Lieferungen in die Volksrepublik um 78,1 % auf 2,42 Mio. t. Der auf China entfallende Anteil an den Gesamtausfuhren schnellte dadurch von 34,5 % im Jahr 2018 auf zuletzt 51,1 % nach oben.
Coronavirus sorgt für Schwierigkeiten
Gegenwärtig ist der China-Absatz durch die Bekämpfung des Coronavirus und den damit verbundenen Logistikproblemen zwar schwierig. Die Volksrepublik wird jedoch auch 2020 einen hohen Importbedarf an Schweinefleisch haben. Allerdings bekommt die EU hier auch immer mehr Konkurrenz aus den USA und Brasilien.