Dass der Verbraucher freiwillig für mehr Tierwohl an der Kasse zahle, hält Heinen-Esser für gescheitert. Das äußerte die Ministerin im Rahmen der Veranstaltung Landwirtschaft 2030 in NRW am Montag. Vielmehr glaube sie, dass eine staatlich eingeführte Tierwohlabgabe die nötigen Anreize schafft, um das Tierwohl zu erhöhen. Heinen-Esser verglich die Tierwohlabgabe mit der EEG-Umlage, die zu einem Bauboom in der Biogasbranche geführt habe. Einen ähnlichen Effekt erhofft sie sich von der Tierwohlabgabe für den Stallumbau.
Niederländisches Modell abgelehnt
In ihrem Haus habe die Ministerin auch überprüfen lassen, wie sich eine staatlich geförderte Abstockung bzw. Betriebsaufgabe in NRW auswirke, das so genannte niederländische Modell. Diese Pläne habe man aber wieder verworfen, da die Bestandszahlen in NRW bereits rückläufig seien. An diesem Trend werde sich auch in Zukunft nicht viel ändern.
Folgetreffen Branchengespräch Fleisch
Am 9.10.2020 findet in Berlin das Folgetreffen zum Branchengespräch Fleisch statt. Heinen-Esser will dann gemeinsam mit ihrer niedersächsischen Amtskollegin Otte-Kinast und Bundesministerin Klöckner die Pläne zur Tierwohlabgabe in Deutschland konkretisieren.