Schweinehalter in den Niederlanden müssen für die Abgabe überschüssiger Gülle immer tiefer in die Tasche greifen. Wie das Fachmagazin Boerderij berichtet, sind die Kosten für die Aufbereitung von Gülle auf bis zu 35 € pro Kubikmeter hochgeschnellt. Das entspricht nahezu einer Verdopplung gegenüber dem Jahr 2023. Lediglich Landwirte mit langfristigen Abnahmeverträgen können ihre Gülle derzeit noch etwas günstiger aufbereiten lassen.
Alternativen fehlen
Als Hauptgrund für den Kostenanstieg gilt die Inflation, insbesondere der Anstieg der Energiekosten. So ist die Gülleaufbereitung mit einem hohen Stromverbrauch verbunden. Hinzu kommt die anhaltend hohe Anfuhr von Wirtschaftsdüngern bei den Aufbereitungsanlagen, von denen viele bereits seit dem letzten Herbst auf Volllast laufen. Aufgrund der seit Monaten hohen Niederschläge und mangelnden Befahrbarkeit der Ackerflächen fehlen der Branche alternative Absatzwege für überschüssige Gülle im Inland wie im Export. Auch der Preisrückgang bei Mineraldüngern hat dazu beigetragen, dass Wirtschaftsdünger schwerer zu vermarkten sind.
Kosten bleiben hoch
Ein neues Gesetz verpflichtet niederländische Tierhalter in Überschussgebieten festgeschriebene Mengen an Wirtschaftsdünger in die Aufbereitung zu geben, um den Nährstoffdruck zu senken. In den Veredlungsregionen im Osten sowie im Süden der Niederlande müssen die Betriebe gut 50 % bzw. fast 60 % ihrer Gülle an eine Aufbereitungsanlage abführen. Fachleute erwarten daher, dass sich die Kosten für die Gülleaufbereitung über das gesamte Jahr 2025 hinweg auf dem derzeitigen hohen Niveau halten.