Durch eine langsame Verschwelung der festen Bestandteile will ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Flensburg die Umweltverträglichkeit von Gärprodukten und Gülle verbessern. Wie die Hochschule berichtete, untersuchen die Wissenschaftler die thermo-chemische Umwandlung von festen Gärprodukten, durch die sämtliche organische Überreste zersetzt werden. Zurück bleibe eine poröse Kohlenstoffstruktur, die schwammartige Eigenschaften aufweise und - in den Boden eingebracht - auch die flüssigen Gärrückstände aufnehmen und verzögert wieder abgeben könne. Dadurch werde die Bodenstruktur verbessert. Zudem könne der überflüssige regionale Wirtschaftsdünger in dieser Form als Handelsprodukt überregional vertrieben werden.
Die Wissenschaftler untersuchen der Hochschule zufolge zunächst die Bedingungen, unter denen die geeigneten Pyrolysate entstehen und welche Eigenschaften diese haben. Eine industrielle Pyrolyseanlage für feste Gärprodukte solle in drei Jahren auf dem Gelände der Bioenergie Schuby GmbH in Schuby entstehen. „Wir wollen eine Methode entwickeln, mit der wir die Gärprodukte so behandeln, dass sie dem Gewässerschutz Rechnung tragen und gleichermaßen ökonomisch verträglich sind“, erklärte Prof. Wiktoria Vith vom Fachbereich Maschinenbau, Verfahrenstechnik und Maritime Technologien. Bevor eine großtechnische Anlage errichtet werden könne, müsse das Produkt jedoch getestet werden.