„Die Sauenhalter brauchen in Sachen Kastenstand im Deckzentrum dringend und zeitnah eine praxisgerechte Lösung.“ Das betonte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, nachdem der Agrarausschuss des Bundesrates in seiner jüngsten Sitzung beschlossen hat, den von Niedersachsen eingebrachten Entschließungsantrag zur Kastenstandhaltung von Sauen nicht bei der nächsten Bundesratssitzung am 22. September zur Abstimmung zu bringen.
Man habe kein Verständnis für die niedersächsische Initiative, die mit einem unzureichenden und unausgereiften Vorschlag in den Bundesrat gehe, obwohl eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe parallel dazu einen in wesentlichen Punkten abweichenden Eckpunktekatalog erarbeitet hat. Wahlkampftaktik habe an dieser Stelle nichts zu suchen, monierte Krüsken.
Unabhängig davon bestehe aus Sicht des DBV allerdings auch beim Bund-Länder-Eckpunktekatalog Nachbesserungsbedarf. Das betreffe zuallererst die nicht ausreichenden Übergangsfristen, die den Strukturwandel erheblich beschleunigen würden, insbesondere bei den kleineren Betrieben. Auch die vorgeschlagene maximale Fixierungszeit und die Regelung zur Kastenstandbreite dürften unter Praxisbedingungen das Risiko für schwere Verletzungen der Tiere massiv erhöhen.
Deshalb fordert der DBV, dass auch die Landwirtschaft in die Bund-Länder-Gespräche eingebunden wird, um praxisgerechte Lösungen im Sinne des Tierschutzes zu finden. Planungssicherheit, Verlässlichkeit und Vertrauen müssten sowohl für die Landwirte als auch für die Veterinärverwaltungen wiederhergestellt werden.
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