Der größte deutsche Ferkelerzeuger, die LFD-Holding aus Genthin in Sachsen-Anhalt, plädiert für ein generelles Verbot der Ferkelkastration. Jetzt hat das Unternehmen eine Petition gestartet, in der Geschäftsführer Jörn F. Göbert ein komplettes Verbot der Schlachtung von kastrierten Tieren fordert. Aus Sicht der LFD stellen nur die Ebermast und die Immunokastration sinnvolle Wege dar, wobei sich die LFD in einer Pressemitteilung deutlich für die Immunokastration ausspricht. Wenig hält man dagegen von der Isofluran-Methode: Der Einsatz des Narkosegases sei für die Mitarbeiter schädlich und es bleibe eine offene Wunde, heißt es dazu auf der Petitionsseite https://ferkelkastration.lfd-holding.com. Die LFD ruft auf der Internetseite Landwirte auf, sich dem Verbot der Ferkelkastration anzuschließen.
Kurz kommentiert
Wie der Handel und die Politik beim Thema „Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration“ mit den Bauern umgehen, ist eine Frechheit. Auch 17 Monate vor dem Ende der betäubungslosen Ferkelkastration wissen die Sauenhalter nicht, welche Kastrationsalternativen der Markt in Zukunft akzeptiert. Vor allem die Abnehmer eiern weiterhin rum. Klare Aussagen dazu, welches Fleisch künftig marktfähig ist, sucht man weiterhin vergebens. Wenig hilfreich erscheint es in diesem Zusammenhang, dass jetzt von Seiten der Landwirtschaft einzelne Alternativverfahren favorisiert und andere Verfahren „ausgebremst“ werden. Die Forderung der LFD nach „dem einen“ Kastrationsweg, ist falsch! Die Bauern brauchen eine möglichst breite Palette an Alternativen. Nur dann kann jeder das für ihn optimale Kastrationsverfahren auswählen.