Mit der Ankündigung des Discounters ALDI, ab 2030 nur noch Frischfleisch der Haltungsstufen 3 und 4 zu listen, prescht der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) in punkto Tierwohl vor. Das Agrar- und Ernährungsforum Oldenburger Münsterland (AEF) befürworte den Schritt grundsätzlich, wie der Verband auf seiner Internetseite mitteilte. Jeder Schritt, Tierwohl zu verbessern und in den landwirtschaftlichen Betrieben umzusetzen, sei gesellschaftlich gewünscht und sinnvoll. Die Landwirte seien auch bereit, ihre Tierhaltung umzustellen.
Rechtliche Rahmenbedingungen fehlen
Jedoch presche der LEH mit seinem Vorhaben nun an der Politik vorbei. Im letzten Jahr sei mit den Borchert-Empfehlungen ein Zukunftsgerüst für die Nutztierhaltung vorgelegt worden. Leider habe die Bundespolitik es nicht geschafft, diese umzusetzen und damit einen verlässlichen und langfristigen Rahmen für den Umbau der Nutztierhaltung zu schaffen.
Das AEF fordert den LEH daher auf, sich für die Tierhalter stark zu machen, sodass diese den Stallumbau langfristig finanziert bekommen. „Noch immer werden Landwirte mit zu geringen Erzeugerpreisen und viel zu hohen Betriebskosten in die Knie gezwungen, sind daher kaum investitionsfähig und werden vom derzeit geltenden Baurecht regelrecht „ausgebremst“, so der AEF-Vorsitzende Sven Guericke.