Die Afrikanische Schweinepest (ASP) rückt Deutschland gefährlich nahe. In der südbelgischen Gemeinde Étalle im Dreiländereck Frankreich, Luxemburg und Belgien, nur 60 km von der deutschen Grenze entfernt, wurden in der vergangenen Woche mehrere verendete Wildschweine entdeckt, bei denen sich das ASP-Virus nachwiesen ließ
Für den Deutschen Jagdverband (DJV) ist der Sprung des Virus über etliche hundert Kilometer nach Westeuropa ein klares Indiz dafür, dass der Mensch für die schnelle Verbreitung der ASP verantwortlich ist. Denn die Fundorte der Tierkadaver liegen in der Nähe der europäischen Fernstraße E25 mit viel Transitverkehr und großen Rastplätzen.
Der Verband forderte vor diesem Hintergrund von den Behörden, die Biosicherheit insbesondere an Parkplätzen, Bahnhöfen oder Grenzübergängen entlang von Transitstrecken dringend zu verbessern. Dazu gehörten verschlossene Abfallbehälter ebenso wie wildschweinsichere Zäunungen. „Die ASP kann jederzeit irgendwo in Deutschland ausbrechen. Ein achtlos entsorgter Rest infizierter Rohwurst reicht aus, um Schweine anzustecken“, erklärte DJV-Vizepräsident Dr. Wolfgang Bethe.
Die Früherkennung eines möglichen Ausbruchs sei entscheidend, um eine Ausbreitung zu verhindern. „Wir rufen alle Jäger dazu auf, an den Früherkennungsprogrammen der Länder aktiv teilzunehmen. Der reflexartige Ruf nach verstärkter Jagd auf Wildschweine bringt uns nicht weiter“, betonte Bethe. Vielmehr müssten jetzt besonders Landwirte, Förster und Jäger die Augen offen halten und verendete Wildschweine sofort melden.
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