Der Präsident des niederländischen Lebensmitteleinzelhandelsverbandes (CBL), Marc Jansen, hat sich für die Verfütterung von Tiermehl an Nutztiere ausgesprochen. Auf einer Tagung von Futtermittelherstellern und Getreidehändlern in der vergangenen Woche in Werkendam betonte er, dass eine entsprechende Wiederzulassung einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten könne, die von Landwirtschaftsministerin Carola Schouten angestrebt werde.
Schützenhilfe erhielt Jansen von Dr. Theun Vellinga von der Universität Wageningen, wie das Fachmagazin „Pig Business“ berichtete. Nach Ansicht von Vellinga lässt sich mit der Wiederaufnahme von Tiermehl in die Zutatenliste für Mischfutter der Anteil von Sojaschrot als Eiweißkomponente deutlich verringern. Außerdem würde dadurch die heimische Produktion gestärkt, was ebenfalls dem politischen Willen entspräche. Die Europäische Union importiert Sojabohnen und -schrot vor allem aus Nord- und Südamerika.
Die Verfütterung von Tiermehl an Nutztiere wurde 2001 als Maßnahme gegen die Verbreitung der Bovinen Spongiformen Enzephalopatie (BSE) EU-weit verboten. Allerdings darf seit Juni 2013 aus Kadavern von nicht wiederkäuenden Tieren erzeugtes Tiermehl wieder an Speisefische und andere auf Aquafarmen gezüchtete Tiere verfüttert werden. Außerdem wird Tiermehl zur energetischen Nutzung verbrannt und als Futtermittel für Heimtiere sowie Pelz- und Zootiere verwendet. Zudem darf der Rohstoff unter Auflagen als Dünger in der Landwirtschaft genutzt werden.