Die durch den Krieg in der Ukraine ausgelöste Energiekrise trifft landwirtschaftliche Betriebe mit voller Wucht. „Besonders hoch ist die Kostenbelastung in Betrieben, die Jungtiere halten, denn die haben einen hohen Wärmebedarf“, schildert Helmut Wahl, Berater für Energietechnik und erneuerbare Energien der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Ein durchschnittlich großer Betrieb mit 250 Sauen inklusive Ferkelaufzucht müsse z.B. jetzt mit jährlichen Energiekosten in Höhe von 71.000 € statt der bisher üblichen 35.000 € rechnen.
Auftaktseminare in allen Bezirksstellen
Deshalb startet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen jetzt eine Beratungsinitiative. Sie soll den Betriebsleitern Wege aufzeigen, wie sie kurzfristig Energie sparen und die Auswirkungen hoher Marktpreise mindern können. In den nächsten Wochen finden dazu kostenfreie Auftaktseminare in den elf Bezirksstellen der Landwirtschaftskammer Niedersachsens statt, in denen Grundwissen zum Thema Energieeffiziens vermittelt wird. Interessierte können sich dafür ab sofort online registrieren. Parallel dazu laufen vertiefende Veranstaltungen, die die einzelnen Themen intensiver beleuchten. Darüber hinaus werden aber auch individuelle Beratungen angeboten, z.B. zu den Themen Biogas und Photovoltaik.
Auf Wunsch betriebsindividuelle Analysen
„Wer weitere Unterstützung sucht für eine kurz- und langfristige Steigerung der Energieeffizienz, kann sich vertrauensvoll an unsere Energieberaterinnen und Energieberater wenden, die auf Wunsch betriebsindividuelle Analysen und Lösungen erarbeiten“, sagte Kammerpräsident Bernhard Schwetje anlässlich der Auftakt-Pressekonferenz der Kampagne.
Selbst Energie erzeugen
In einem ersten Schritt sei wichtig, dass die Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter alle Verbräuche und Kosten genau kennen, erläuterte Berater Wahl. Im nächsten Schritt gehe es dann darum, wie man im eigenen Betreib kurzfristig Energie sparen kann, z.B. durch eine optimale Einstellung der Lüftungsanlage. Und im dritten Schritt sollten Landwirtinnen und Landwirte dann abwägen, ob sie nicht selbst Energie erzeugen wollen, sei es über Photovoltaik, Energiespeicher, ein Blockheizkraftwerk oder eine Biomasseheizung.
Infos zu den Terminen der kostenlosen Auftaktveranstaltungen, den Inhalten der Vorträge und die Möglichkeit zur Online-Anmeldung finden Sie hier.