In Polen ist es zum Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in einem Schweinemastbetrieb gekommen. Nach Angaben der Obersten Veterinärbehörde handelt es sich um einen Betrieb mit rund 1.800 Tieren in der Ortschaft Pieczonki in der Wojewodschaft Ermland-Masuren im Nordosten des Landes. Der Hof befindet sich in der sogenannten roten Zone, also in einem Gebiet mit erhöhtem ASP-Risiko. Der betroffene Bestand wird entsprechend den seuchenrechtlichen Vorgaben gekeult. Zeitnah sollen Proben in benachbarten Schweinehaltungsbetrieben genommen werden. Hinzu kommen weitere strenge Auflagen, was den Transport und den Umgang der Nutztiere angeht.
Den Behördenangaben zufolge handelt es sich bei dem aktuellen Fund erst um den zweiten ASP-Fall bei Hausschweinen in diesem Jahr. Der erste hatte im Januar nur einen vergleichsweise kleinen Betrieb mit insgesamt 67 Tieren betroffen. Brisanz erhält der neue Fund auch dadurch, dass sich in relativer Nähe zu dem betroffenen Betrieb weitere größere Unternehmen mit Schweinehaltung befinden.
Die Afrikanische Schweinepest flammt in Polen immer wieder auf, beschränkt sich aber überwiegend auf Wildschweine. Laut den amtlichen Erhebungen sind seit Anfang dieses Jahres bis Mitte Mai mehr als 1.000 Seuchenfälle beim Schwarzwild registriert worden. Das bedeutet gegenüber dem gleichen Zeitraum von 2018 einen signifikanten Rückgang um rund 200 ASP-Funde. Polen bleibt damit aber weiterhin europäischer Spitzenreiter, was die ASP-Infektionen angeht.