Die Sauendusche kann die Verschleppung von Keimen stark minimieren. Laut Prof. Dr. Julia Steinhoff-Wagner von der Technischen Universität München machen davon etwas mehr als drei Viertel der Betriebe Gebrauch. Sie gehen allerdings sehr unterschiedlich vor. In einer Feldstudie mit sechs Betrieben aus dem Jahr 2020 schwankte die Einweichzeit bei der Sauendusche zwischen vier und 23 Minuten, die Wassertemperatur zwischen zehn und 29 °C.
Auf allen Betrieben wurden vor und nach dem Waschen die Sauen auf Schmutz und Krankheitserreger untersucht. Das Waschen reduzierte die Gesamtkeimzahl an Rücken und Gesäuge erheblich.
Tipps zum Waschen von Sauen
Aus den Ergebnissen lassen sich folgende Tipps für Sauenhalter ableiten. Sie sollten:
einen gemäßigten Wasserdruck einstellen,
besser körperwarmes als kaltes Wasser verwenden,
Klauen und Schenkel der Sauen zusätzlich mit einer Bürste von grobem Dreck befreien,
das Gesäuge am Ende noch einmal mit geringem Wasserdruck abwaschen, nachdem das Wasser vom Rücken der Sau abgelaufen ist,
Reinigungsmittel nur in begründeten Fällen gezielt einsetzen,
Reinigungsmittel immer abspülen, auch wenn die Herstellerangaben dazu variieren. Sie können zu Rötungen und Reizungen führen, da die enthaltenen Wirkstoffe höher dosiert sind als etwa in herkömmlichem Duschgel.
Waschen in der Abferkelbucht?
Und wie sieht es mit dem Waschen in der Abferkelbucht aus? „Am besten bringe ich natürlich ein sauberes Tier in die Bucht“, sagt Dr. Steinhoff-Wagner. „Wenn ich die Sau erst im sauberen Stall wasche, muss ich wieder alle Rückstände und Spritzwasser aus der Bucht entfernen. Ansonsten gefährde ich die empfindlichen Ferkel schon bei ihrer Geburt.“ Besser sei immer eine separate Waschbucht.