Die Sauenhalter in Westfalen-Lippe fordern von der Politik sehr schnell praktikable und rechtssichere Vorgaben, wie sie künftig Ferkel kastrieren und ihre Sauen halten sollen. Nachdem der durchgeführte Runde Tisch zur Lage der Sauenhaltung in Deutschland mit Vertretern aus Politik und Praxis kaum konkrete Ergebnisse gebracht hatte, ist die Geduld der betroffenen Tierhalter am Ende. „Die Nerven liegen vielerorts blank“, betont der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands (WLV), Johannes Röring.
„Wir wollen, dass unsere Mäster weiterhin heimische Ferkel kaufen können und haben beim Runden Tisch sehr deutlich gemacht, dass die Unfähigkeit der Politik, trotz jahrelanger Beratungen unseren Sauenhaltern praktikable Vorgaben an die Hand zu geben, wie Sie künftig Tiere halten sollen, zu einer unerträglichen Situation auf den Höfen geführt hat. „Die Nerven liegen vielerorts blank. Wir brauchen endlich klare Aussagen dazu, wie wir ab dem kommenden Jahr unsere Sauen und Ferkel tierschutzgerecht versorgen sollen“, sagt Röring.
Landwirte sind zu Veränderungen bereit
Der WLV begrüßt die Zusage der Politik, für bestehende Abferkelbuchten Bestandsschutz zu gewähren, fordert jedoch, dass die angekündigten weiteren Gespräche auf Bundes- und Länderebene umgehend terminiert werden und zu Lösungen führen. Falls es nicht gelingen sollte, sich auf einen praktikablen Weg bei der Kastration von Ferkeln zu verständigen, müsste die Frist bis zum Inkrafttreten des Verbots der betäubungslosen Kastration von Ferkeln notfalls verschoben werden.
Dazu WLV-Präsident Röring: „Für die Neuregelung der zentralen Themen gibt es bewährte praxisgerechte Vorbilder aus Skandinavien, die sehr zügig übernommen werden könnten. Wir Bauern sind zu Veränderungen bereit, aber wenn die Politik weiterhin eine Einigung blockiert, werden viele von uns ihre Sauenhaltung aufgeben. Soviel steht fest.“