Dänemarks Landwirtschaftsminister Jakob Ellemann-Jensen ist unzufrieden mit den Tierschutzbedingungen in den heimischen Schweineställen und will deshalb die Haltung besser kontrollieren. Dazu sollen laut Ellemann-Jensen die behördlichen Kontrollen ab dem kommenden Jahr deutlich ausgeweitet werden.
Hintergrund ist nach Angaben des Kopenhagener Landwirtschaftsministeriums der aktuelle jährliche Tierschutzbericht, aus dem hervorgeht, dass im Jahr 2017 bei 43 % aller untersuchten Betriebe Mängel und Verstöße gegen die Tierschutzbestimmungen festgestellt wurden. Das entspreche gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung um 10 Prozentpunkte. Moniert wurden vor allem die fehlende Behandlung kranker und verletzter Tiere, fehlendes Beschäftigungsmaterial sowie eine unzureichende oder gar nicht vorhandene Dokumentation der Behandlungsmaßnahmen.
Ellemann-Jensen bezeichnete den Anstieg der Tierschutzverstöße als „nicht hinnehmbar“ und pocht auf eine konsequente Umsetzung der staatlichen Bestimmungen durch die Halter und auch die Transportunternehmen. Für den Minister ist eine höhere Kontrolldichte aber auch ganz im Sinne derjenigen Landwirte, die sich in Bezug auf das Wohl ihrer Tiere nichts zuschulden kommen lassen, da die Verfehlungen „schwarzer Schafe“ aus seiner Sicht auf die gesamte Branche zurückfielen.
Der Dachverband der dänischen Land- & Ernährungswirtschaft (L&F) distanzierte sich von den Landwirten, die gegen die Tierschutzvorschriften verstoßen, wies aber gleichwohl darauf hin, dass nur ein kleiner Teil der monierten Fälle im vergangenen Jahr tatsächlich zu Anzeigen und polizeilichen Ermittlungen geführt habe. Nach Darstellung des Verbandes habe niemand ein größeres Interesse am Wohlergehen der Tiere als die Schweinehalter selbst.