In Spanien ist im vergangenen Jahr entgegen dem EU-Trend die Schweineherde auf ein neues Rekordniveau angewachsen. Wie aus aktuellen Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) hervorgeht, wurden dort im Dezember 2021 insgesamt 34,45 Mio. Schweine gehalten; das waren 1,66 Mio. Stück oder 5,1 % mehr als zwölf Monate zuvor.
Innerhalb der vergangenen fünf Jahre haben die spanischen Erzeuger ihre Herden damit um rund 4,5 Mio. Stück oder 15,0 % aufgestockt; im gleichen Zeitraum sank in Deutschland die Zahl der Schweine um 3,96 Mio. Tiere oder 14,3 %. Die Verlagerung der Produktion drückt sich auch dadurch aus, dass bei den Iberern mittlerweile 10,8 Mio. Schweine mehr gehalten werden als hierzulande.
Zuwachs der Bestände entgegen dem europäischen Trend
Während in anderen Ländern der Europäischen Union für 2022 wegen gesunkener Tierbestände mit einem Rückgang der Schweineproduktion gerechnet wird, deutet darauf in Spanien bisher nichts hin. So nahm der gesamte Sauenbestand gegenüber Dezember 2020 um rund 50.000 Tiere oder 1,9 % auf 2,68 Mio. Stück zu. Das ist zwar eine geringere Wachstumsrate als in den Vorjahren, doch rechnet man den zu erwartenden Produktivitätsfortschritt hinzu, liegt 2022 ein Anstieg der Schweineproduktion um die 3 % im Bereich des Möglichen. Eine weitere Ausdehnung der spanischen Erzeugung deutet sich auch dadurch an, dass die Zahl der noch ungedeckten Jungsauen relativ gesehen so stark zunahm wie keine andere Tierkategorie, nämlich um 40.400 Tiere oder 12,7 % auf 358.270 Stück. Es sind also noch Produktionsreserven vorhanden.