Der bekannte Schweinehalter Adriaan Straathof will sich von einem seiner umstrittenen Standorte in den Niederlanden trennen. Wie das Branchenmagazin Boerderij mit Verweis auf den Fernsehsender Flevoland berichtet, steht die Anlage in Creil mit über 2.000 Sauen im teilgeschlossenen System zum Verkauf.
Schwere Vorwürfe
Ganz so einfach dürfte die Abwicklung aber nicht werden, da es bei diesem Standort viele Fragezeichen bezüglich der Genehmigungen gibt. Zudem drohte die Provinz Flevoland im letzten Jahr noch damit, dem Unternehmen die Betriebsgenehmigung zu entziehen. Die Behörde wirft Straathof u. a. vor gegen das Tierschutzgesetz, den Schweineerlass, das Tiergesundheitsgesetz, das Düngemittelgesetz, das Umweltmanagementgesetz und das Wabo-Gesetz zu verstoßen.
Zuletzt bemühte sich Straathof um eine Umweltgenehmigung für 2.940 Mastschweine, 14.192 Ferkelaufzuchtplätze sowie insgesamt 2707 Sauen. Bislang weigert sich die Provinz, dem Antrag staatzugeben. Dem Vernehmen nach soll dem Standort auch eine Naturschutzgenehmigung fehlen, die aufgrund neuer Regularien nötig ist.
Fokus auf Ungarn
Für Adriaan Straathof sind solche Situationen nicht neu. Vor mehr als zehn Jahren musste er seine Schweinehaltung in Deutschland aufgeben, weil ihm aufgrund schwerer Tierschutzverstöße ein Berufsverbot auferlegt wurde. In der Folge zerfiel sein Unternehmensgeflecht aus etlichen Großanlagen vor allem in den neuen Bundesländern. Viele dieser Standorte standen danach leer, weil auch hier Genehmigungen fehlten. In den Niederlanden betreibt er u. a. noch Schweinebetriebe in Hoeven und Koningsbosch. Aus dem Umfeld von Straathof ist zu hören, dass sich dieser aus den Niederlanden komplett zurück ziehen und auf den Ausbau seiner Schweineproduktion in Ungarn fokussieren will.