Am Dienstag dieser Woche wurde im westfälischen Rheda-Wiedenbrück das Pharma Action Werk Aureaeröffnet, an dem Schlachtunternehmer Clemens Tönnies die Mehrheitsbeteiligung hält. Aus der Dünndarmschleimhaut der bei Tönnies geschlachteten Schweine soll hier künftig der Ausgangsstoff für den Blutgerinnungshemmer Heparin hergestellt werden. Heparin wird in der Humanmedizin zur Vorbeugung und Behandlung von Embolien und Thrombosen sowie bei Operationen und Herzkrankheiten eingesetzt. Die Produktion soll im Laufe dieses Jahres starten.
Der Vorteil des in Rheda-Wiedenbrück gewonnenen Roh-Heparins: Die Herkunft des Produktes lässt sich aufgrund der so genannten Inline-Schlachtung bei Tönnies komplett rückverfolgen. Denn „Made in Germany“ und geschlossene Produktionsketten sind auch in der Pharmabranche ein wichtiges Verkaufsargument.
Für Schlachtunternehmer Clemens Tönnies ist der Einstieg in den Pharmamarkt nach eigenen Aussagen ein wichtiger Schritt für die weitere strategische Ausrichtung seines Unternehmens: „Wir entwickeln uns ständig weiter und suchen immer nach neuen und attraktiven Möglichkeiten, uns zukunftsfähig zu positionieren.“