In einem offenen Brief an Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat sich der Vorstand der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V. (TVT) ausdrücklich sowohl gegen den „4. Weg“ als Alternative zur bisher praktizierten betäubungslosen Kastration als auch gegen eine Fristverlängerung über den 31.12.2019 hinaus ausgesprochen. Zumal es mit Improvac, der Impfung gegen Ebergeruch, bereits eine direkt einsetzbare, wirksame und tierschutzkonforme Alternative gebe.
Der „4. Weg“, die örtliche Betäubung zur Kastration, solle jetzt offensichtlich politisch durchgedrückt werden. Das lehne man aus tierschutzfachlichen Gründen aber ab. Zumal es für diesen Eingriff derzeit kein zugelassenes Medikament gebe. Und auch die von der Landwirtschaft vorgeschlagene, zeitlich begrenzte Fristverlängerung sei keine akzeptable Option.
Es sei zu befürchten, dass künftig eine große Anzahl unzureichend betäubter Ferkel kastriert werde, heißt es in dem Schreiben weiter. Und das verstoße nicht nur gegen das Tierschutzrecht, sondern werde über kurz oder lang auch von Tierschutzorganisationen aufgegriffen und schade somit dem Image des Schweinefleisches.
Aus Sorge um das Wohlergehen der Tiere und das Image der Landwirtschaft bitten die unterzeichnenden Tierärztinnen und Tierärzte die Bundeslandwirtschaftsministerin daher, dem Drängen nach einer Zulassung des „4. Weges“ und einer Fristverlängerung zu widerstehen. Stattdessen möge sich die Ministerin für die Impfung aussprechen und die Rahmenbedingungen für die Marktakzeptanz der Improvac-Impfung schaffen.
Den kompletten Brief der TVT an Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner finden Sie hier: