Ungeachtet des Handelsstreits und bestehender Strafzölle haben die USA im ersten Halbjahr 2019 mehr Schweinefleisch nach China verkauft als im Vorjahreszeitraum. Nach Angaben der amerikanischen Exportorganisation für Fleisch (USMEF) sind die Ausfuhren einschließlich der Verarbeitungsware um 33.260 t oder 23,1 % auf 177.060 t gestiegen. Bei den dadurch erzielten Exporterlösen fiel das Plus mit 3,0 % auf 316 Mio. € allerdings spürbar geringer aus. Dazu trug bei, dass die Anbieter ihre Angebotspreise senken mussten, um die Zollbelastung zu kompensieren und preislich wettbewerbsfähig zu bleiben. Kürzlich kündigte die Volksrepublik jedoch an, dass als Vergeltungsmaßnahme für neue angekündigte US-Zölle keine Agrargüter mehr in den USA von staatlichen Unternehmen gekauft werden sollen, was auch den Schweinefleischhandel beeinträchtigen dürfte.
Während die Verkäufe nach China überraschend gut liefen, war das in anderen Ländern nicht der Fall. Insgesamt gingen die US-Exporte nämlich im Vergleich zur ersten Jahreshälfte um 2,1 % auf knapp 1,25 Mio. t zurück. Noch größer waren die Einbußen bei den Ausfuhrerlösen, die um 6,5 % auf 2,81 Mrd € sanken. Hier schlug insbesondere das schwächere Geschäft mit dem wichtigsten Kunden Mexiko zu Buche. Auch dieses Land hatte über weite Strecken des Berichtszeitraumes Strafzölle erhoben, was einen Ausfuhrrückgang von 16,6 % auf 344 780 t zur Folge hatte.