Neben dem Porcinen Circovirus 2 (PCV 2), gegen das inzwischen über 90 % aller Absetzferkel geimpft werden, wird weltweit in letzter Zeit auch häufiger die Virusvariante PCV 3 nachgewiesen. Unklar ist allerdings noch, ob auch PCV 3 allein Krankheitssymptome verursachen kann und wenn ja, welche?
Auslöser für Herzbeutelentzündungen?
Bekannt ist, dass sich PCV 3 bei Schweinen nachweisen lässt, die unter Atemwegs- und Fruchtbarkeitsproblemen, Kümmern, Herzbeutelentzündungen und neurologischen Störungen leiden. Neue Untersuchungen, die kürzlich von spanischen Wissenschaftlern in der Zeitschrift Porcine Health Management veröffentlicht wurden, erhärten nun den Verdacht, dass das Virus Auslöser für Herzbeutelentzündungen sein könnte.
In einem Bestand mit 420 Iberico-Sauen, in dem die Sauen teilweise draußen gehalten werden, kam es im Frühjahr 2022 zu einem starken Anstieg mumifizierter und tot geborener Ferkel. Es waren nur Jungsauen betroffen, keine Altsauen. Der Betrieb war PRRS-frei. In der Vergangenheit hatte es durch PCV 2 ausgelöste Fruchtbarkeitsprobleme gegeben. Durch Impfen hatte der Betrieb das Problem aber in den Griff bekommen.
Hohe PCV3-Last nachgewiesen
In gepoolten Gewebeproben von den tot geborenen Ferkeln konnte mittels quantitativer PCR eine hohe PCV 3-Last nachgewiesen werden. Andere Fruchtbarkeitsprobleme verursachende Erreger fand man hingegen nicht. Ein Fünftel aller Totgeburten wies ein vergrößertes, schlaffes Herz auf. Und 60 % der Tiere litten zudem unter einer schweren Autoimmunerkrankung, die durch eine Entzündung der Blutgefäße gekennzeichnet ist.