Müller-Fleisch, Vion, Westfleisch: Die Zahl der Schlachthöfe, die mit Coronafällen zu kämpfen haben, nimmt weiter zu. Bei Westfleisch sind am Standort Coesfeld (NRW) bislang 129 Mitarbeiter positiv getestet worden. Der Kreis Coesfeld hat angekündigt, alle 1.200 Mitarbeiter untersuchen zu lassen.
Wie Westfleisch gegenüber top agrar bestätigt, werden weiterhin Schweine geschlachtet und zerlegt. Allerdings ist die Produktion gedrosselt worden. „Unser Ziel ist, unter kontrollierten Bedingungen weiter zu produzieren und das Infektionsrisiko weiter zu senken“, erklärt Westfleisch-Einkaufsleiter Heribert Qualbrink. Parallel dazu wird fortlaufend daran gearbeitet, Hygiene- und Schutzmaßnahmen an die aktuellen Herausforderungen anzupassen.
Bei Westfleisch ist man optimistisch, den Schlachtbetrieb auch in den kommenden Wochen aufrecht erhalten zu können. Das Unternehmen arbeitet dabei eng mit den Kreisbehörden zusammen. „Unsere Branche ist nicht nur für die Lebensmittelversorgung systemrelevant. Auch die Bauern müssen ihre schlachtreifen Schweine liefern können. Wenn Schlachtkapazitäten in großem Ausmaß wegfallen, bekommen wir früher oder später amerikanische Verhältnisse. Dort müssen schlachtreife Schweine in den Mastbetrieben notgetötet werden, weil mehrere große Schlacht- und Zerlegebetriebe dicht sind“, warnt Heribert Qualbrink vor den Folgen von Werksschließungen.