Der Münsteraner Fleischbetrieb konnte im letzten Jahr fast 5 % mehr Schweine schlachten. Insbesondere bei HF3 will man weiter zulegen.
Mit knapp 6,8 Mio. Schweineschlachtungen konnte die Westfleisch 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 4,7 % expandieren. Damit entwickelt sich der Münsteraner Fleischbetrieb besser als Mitbewerber bzw. der deutsche Markt insgesamt. Das machte der Finanzvorstand Carsten Schruck auf dem gestrigen Westfleisch-Tag in Legden deutlich.
HF3 ausbauen
Weiteres Wachstumspotenzial sieht der für die Schweinesparte verantwortliche Vorstand Michael Schulze Kalthoff insbesondere im Bereich von Haltungsform 3. Im Jahr 2024 hat Westfleisch wöchentlich rund 6.000 Schweine aus HF3 geschlachtet. Innerhalb der nächsten zwei Jahre will man auf rund 9.000 HF3-Schweine pro Woche zulegen. Schulze Kalthoff machte aber deutlich, dass der MKS-Ausbruch zu größeren Absatzproblemen im Export geführt hat, wodurch aktuell rund 15 € Wertschöpfung am Schwein fehlen.
Handlungsbedarf sieht das Unternehmen auch im Ferkelbereich. So konnte die Nutzviehsparte von Westfleisch im vergangenen noch gut 1,5 Mio. Ferkel vermarkten. Das ist ein Minus von 5 % gegenüber 2023. Hier will man auch durch ein starkes Team im Außendienst in diesem Jahr wieder Ferkelerzeuger hinzugewinnen.
Steigende Personalkosten
Unter dem Strich konnte der Westfleischkonzern seinen Umsatz im letzten Jahr um 1,5 % auf 3,4 Mrd. € steigern. Der Jahresüberschuss sank dennoch von 21,5 auf 12,6 Mio. € im Jahr 2024. Dies ist insbesondere auf steigende Produktionskosten zurückzuführen. Hier nennt Westfleisch einen Kostenanstieg um rund 35 Mio. €, der insbesondere in steigenden Lohnkosten begründet ist. Laut Finanzvorstand Schruck konnte man gestiegene Produktionskosten im letzten Jahr überschlägig nur etwa zur Hälfte in höhere Verkaufspreise für Fleischartikel ummünzen.