Der nach eigenen Angaben größte Schweinefleischhersteller der Welt, die chinesische WH-Gruppe, hat im Gegensatz zu den hiesigen Unternehmen Vion oder Westfleisch im vergangenen Jahr keine Verluste gemacht, sondern gute Geschäftszahlen vorgelegt. Wie das börsennotierte Unternehmen am Montag vergangener Woche mitteilte, nahm der Umsatz gegenüber 2020 um 6,7 % auf umgerechnet 24,89 Mrd. € zu. Noch stärker stieg der Nettogewinn, nämlich um 13,7 % auf 1,80 Mrd. €.
Das meiste Geld verdiente der Konzern, der 2013 Smithfield in den USA übernommen hatte, nicht in China, sondern in den Vereinigten Staaten. Zusammen mit Mexiko entfielen 52,0 % des Umsatzes sowie 46,7 % des Gewinns auf diese Region. Erst dahinter folgte das Chinageschäft mit einem Anteil am Erlös von 38,5 % und beim Profit von 47,3 %. Der Rest entfiel weitgehend auf Europa, wo im vergangenen Jahr die Mecom-Gruppe mit Schlachtstätten in der Slowakei und Ungarn übernommen wurde.
Abgepacktes Fleisch vor Frischfleisch
Wesentlich zum guten Geschäftsabschluss trug bei WH die Sparte „abgepacktes Fleisch“ bei. Hier nahm der Absatz gegenüber 2020 um 1,3 % auf 3,32 Mio. t zu; die Erlöse stiegen um 13,5 % auf 12,58 Mrd. €. Noch höher fiel der Gewinnsprung mit 26,4 % auf fast 1,73 Mrd. € aus, weil insbesondere in den USA der Profit durch geringere Corona-Kosten um gut die Hälfte zunahm.
Weniger erfolgreich war der Konzern 2021 im Bereich der Schweineaufzucht, Schlachtung und dem Vertrieb von Frischfleisch. Einerseits nahm die Zahl der verarbeiteten Schweine im Vorjahresvergleich um 8,7 % auf rund 50,7 Mio. Stück zu, vor allem weil in China das Schweineangebot kräftig stieg. Auch der weltweite Schweinefleischverkauf legte um 10,5 % auf 4,36 Mio. t zu. Auf der anderen Seite schmälerten jedoch die niedrigeren Verkaufspreise die Erlöse, die gegenüber 2020 um 2,7 % auf 10,7 Mrd. € sanken.
Noch schlechter sah es allerdings aufgrund der gestiegenen Kosten mit dem Gewinn in diesem Geschäftsbereich aus, der sich auf lediglich 2,7 Mio. € belief. Vor allem in China, aber auch in Europa, war die Schweinezucht und der Schweinefrischfleischverkauf 2021 ein verlustreiches Minusgeschäft, was nur durch den Nettogewinn in den USA einschließlich Mexiko ausgeglichen wurde.