„Ich bin auf einem Milchviehbetrieb aufgewachsen, wollte nie in die Landwirtschaft. Aber nach meiner Lehre als Einzelhandelskauffrau habe ich Agrarwirtschaft studiert, meinen Mann kennengelernt und bin zu ihm auf den Hof gezogen. Hier bin ich für die Kälberaufzucht, die Buchführung und sieben Ferienwohnungen verantwortlich.
Es liegt mir, Kontakt mit den Gästen zu haben und die Ferienwohnungen herzurichten. Mit meinen Arbeiten trage ich zum finanziellen Erfolg des Betriebs bei und das macht mich zufrieden. Ich bin Bäuerin aus Leidenschaft und glaube, es gibt keinen Beruf, bei dem man Arbeits- und Lebensplatz so gut verbinden kann.
Sorgen um die betriebliche Zukunft mache ich mir nicht, aber Gedanken schon. Da ist die hohe Arbeitsbelastung, die wir zweifelsfrei haben. Ich selbst nehme mir regelmäßig Auszeiten und wenn es nur zwei Stunden sind, die ich mit dem Fahrrad unterwegs bin. Auch mein Ehrenamt bei den Landfrauen ist für mich und den Betrieb eine Bereicherung. Gedanken mache ich mir zur gesellschaftlichen Wahrnehmung der Landwirtschaft. Es ist schockierend, wie Bauern aus Unkenntnis teilweise unsachlich schlechtgeredet werden. Ohne dass sich jemand Gedanken macht, was das mit den Familien anrichtet.“