Mehrere Angriffe von Wölfen auf Nutztiere in Oberfranken haben jüngst in Bayern die Debatte um das geschützte Tier aufkochen lassen. Nun war der Wolf Thema im Umweltausschuss im Landtag. Die Regierungsfraktionen von CSU und Freien Wählern fordern die Staatsregierung auf, den Schutzstatus des Wolfes in Deutschland grundsätzlich zu überprüfen. Die rechtlichen Bedingungen für ein sogenanntes "aktives Bestandsmanagement" sollen geschaffen werden. Weidetierhaltung müsse trotz der Wölfe auch künftig möglich sein, nennen CSU und FW als Ziel des Antrags. Aber das gehe nur, wenn es nicht zu zu vielen Übergriffen auf Schafe oder Ziegen komme.
Regulierung des Wolfsbestands
Die Freien Wähler wären gerne noch einen Schritt weitergegangen. Benno Zierer, Umweltpolitischer Sprecher, erklärte, seine Fraktion hätte gerne das Jagdrecht angepasst, sei aber am Widerstand des Koalitionspartners gescheitert. Seiner Ansicht nach komme man um eine Regulierung des Wolfsbestands nicht umhin. Herdenschutz und die Entschädigung von betroffenen Nutztierhaltern sollten jedoch weiterhin die wichtigsten Säulen des bayerischen Wolfsmanagements bilden.
Förderkulisse ausweiten
SPD und Grüne fordern hingegen, den Herdenschutz zu verbessern und somit Wolfsangriffe auf Nutztiere weitgehend zu verhindern. Patrick Friedl von den Grünen hält das bestehende Recht, das den Abschuss von sogenannten "Problemwölfen" in Bayern längst ermöglicht, für völlig ausreichend. Er fordert stattdessen die Förderkulisse auszuweiten, damit Tierhalter in ganz Bayern Herdenschutzhunde und bezuschusste Zäune anschaffen können. Florian von Brunn, Umwelt-Experte der SPD, fordert, erst einmal die Zuschüsse für den Herdenschutz auf ganz Bayern auszuweiten.
Der Umweltausschuss fordert jetzt mit der Mehrheit von CSU und Freien Wählern von der Staatsregierung, den Schutzstatus des Wolfes zu überprüfen.