Anfang Juli kündete die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber eine Neuausrichtung der Landwirtschaftsämter und -schulen in Bayern an. Im Zuge dieser Umstrukturierung sollte neben anderen auch der Landwirtschaftszweig an der Landwirtschaftsschule Töging (Lkrs. Mühldorf) geschlossen werden – ein Vorschlag der in der Region auf wenig Verständnis stieß. In einem klärenden Gespräch einigten sich die Ministerin und die betroffenen Landräte nun darauf, dass der Standort Töging im Herbst 2020 letztmalig ein erstes Semester eröffnet und nach drei Jahren mit Abschluss des 3. Semesters im Frühjahr 2022 schließt. Voraussetzung ist aber, dass die Schule die notwendige Mindestzahl von 16 Studierenden bis Mitte September vorweisen kann. Damit wird dem Landwirtschaftsministerium zufolge die Regelung für Töging den Schulen angeglichen, die schließen müssen. „Jetzt kommt es darauf an, dass dieses Angebot für Töging im Herbst auch angenommen wird“, erklärte Kaniber.
Altöttings Landrat Erwin Schneider begrüßte die Lösung: „Ich schlage bei diesem Angebot der Ministerin ein und bin zufrieden. Es liegt jetzt auch in unserer Hand wie es weitergeht.“ Erdings Landrat Martin Bayerstorfer sagte: „Die Perspektive für unsere landwirtschaftlichen Betriebe hängt auch davon ab, dass sie eine entsprechend gute landwirtschaftliche Fachbildung bekommen. Nachdem Erding mehrfach als Zukunftsstandort genannt wurde und daran nicht gerüttelt wird, bin ich zufrieden mit dem Ergebnis.“
Zukunftsstandort Erding
Aufgrund der regionalen Verteilung der Schulen, der Betriebszahlen im künftig größten Landwirtschaftsamt Bayerns und der zentralen Lage haben sich die Landräte von Altötting und Erding und die Ministerin laut Pressemeldung einvernehmlich für Erding als starken Zukunftsstandort ausgesprochen. Mit dem Bau eines Internats in Erding werde Landwirtschaftsschülern aus Oberbayern mit einer weiteren Anfahrt zudem der Schulbesuch erleichtert.
Hauswirtschaft und BiLa-Kurse nicht betroffen
Wie Kaniber im Interview mit top agrar Südplus betonte, betreffe die Umstrukturierung der Schulen nur die jeweilige Abteilung Landwirtschaft. Bei den Hauswirtschaftsschulen seien keine Veränderungen geplant – ebenso wenig bei den BiLa-Kursen, die laut Ministerium weiterhin sehr gut angenommen werden.
Das vollständige Interview mit Michaela Kaniber lesen Sie in der Augustausgabe der top agrar Südplus.