Die Schwarzwaldmilch-Gruppe hat bei ihrer Bilanzpressekonferenz umfangreiche Nachhaltigkeitsmaßnahmen in den Bereichen Landwirtschaft, Umwelt und Klima angekündigt. „Wir denken nicht nur an heute und morgen, sondern in Generationen und Enkelfähigkeit“, so Geschäftsführer Andreas Schneider. Bereits seit Jahrzehnten lege Schwarzwaldmilch aus Überzeugung großen Wert auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Mensch, Tier und Natur. Die Molkerei mit genossenschaftlicher Trägerschaft beschäftigt an den Standorten in Freiburg und Offenburg 430 Mitarbeiter und verarbeitet die Milch von über 1.000 Lieferanten. In Freiburg entstehen Milchprodukte wie Butter, Joghurtprodukte, Milch, Milchmischprodukte, Desserts und Brotaufstriche. In Offenburg stellt das Unternehmen Pulver und Ingredients her.
Umweltschutz
Seit diesem Jahr verzichte die Molkerei auf Einweg-Plastikdeckel auf allen Naturjoghurts und habe damit bereits eine Plastik-Einsparung von 12 t erreicht. Auch durch die Umstellung auf nachhaltigere Verpackungen will Schwarzwaldmilch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. So sei die Molkerei im gesamten Lebensmittelhandel in Baden-Württemberg führender Anbieter von Milchprodukten im Mehrwegglas mit einem Marktanteil von 40 %. Mit dem Um- bzw. Neubau der Energiezentralen an den Standorten in Freiburg im Jahr 2016 und in Offenburg im Jahr 2019 spare das Unternehmen zudem jährlich 3.000 t CO2-Emissionen bei der Energiegewinnung ein. Darüber hinaus beziehe es seit 2017 ausschließlich Ökostrom.
Glyphosat-Verbot und EU-Futtermittel
Seit 2017 sei die Milchanlieferung der Schwarzwaldmilch ohne Gentechnik zertifiziert und das Bio- und Bio Heumilch-Sortiment Bioland zertifiziert. Nun gehe die Molkerei im Sinne einer verantwortungsvollen Landwirtschaft einen Schritt weiter: Ab dem 1. Juli 2020 gilt ein Glyphosat-Verbotauf allen landwirtschaftlichen Flächen der Schwarzwaldmilchbauern, auf denen diese Futtermittel für den Milchviehbereich anbauen. „Das Modell haben wir mit unseren Landwirten gemeinsam erarbeitet und zur Umsetzung gebracht“, so Schneider. Für eine wirksame Umsetzung finde eine regelmäßige Kontrolle durch die Auditoren des Milchprüfrings Baden-Württemberg statt.
Darüber hinaus darf Zukauffuttermittel, also insbesondere Eiweiß-Futter, für den Milchviehbereich ab dem 1. Juli ausschließlich aus europäischem Anbau stammen.
Tierwohl
Bereits jetzt fördere die Molkerei den Weideauslauf auf Basis von strengen Weidehaltungskriterien mit einem Aufschlag von 1,66 ct/kg (inkl. 10,7 % MwSt.). Neue Höfe nehme die Molkerei nur auf, wenn diese einen Freilaufstall ermöglichen können.
Ab spätestens dem 1. Januar 2030 gelte dann auch das Verbot der ganzjährigen Anbindehaltung für Milchkühe. „Als genossenschaftliches Unternehmen tragen wir eine große soziale Verantwortung unseren Milchbauern gegenüber. Das bedeutet für uns, dass wir unseren Landwirten Planungssicherheit bieten müssen und möchten. Der Beschluss mit dem spätesten Ausschluss zum 01.01.2030 ist von unseren landwirtschaftlichen Gremien gefasst worden“, erklärt Schneider.
Ein weiterer wichtiger Baustein in Bezug auf das Thema Tierwohl sei Transparenz. So habe die Molkerei im Herbst 2019 ein Transparenzsiegel auf der Bio-Heumilch etabliert. Über einen QR Code auf der Verpackung könnten Verbraucher das genaue Abholdatum der Milch, die Haltungsbedingungen der Kühe, die Zahl der zurückgelegten Kilometer mit dem Sammelwagen sowie den exakten Tag der Abfüllung und Auslieferung nachvollziehen.