Angesichts der wachsenden Kritik der Landwirte an der Politik der bayerischen Staatsregierung und der fehlenden Anerkennung seitens der Gesellschaft plant der bayerische Ministerpräsident Markus Söder einen runden Tisch mit Landwirten und Umweltschutzverbänden. Das berichten die dpa und der Bayerische Rundfunk (BR) und berufen sich auf Aussagen Söders am Rande einer Pressekonferenz, die gestern stattfand.
Ziel sei es, über einen neuen Gesellschaftsvertrag zu sprechen und gegenseitige Vorbehalte auszuräumen. Wann konkret der runde Tisch, den Söder in diesem Jahr bereits für die Umsetzung des Volksbegehrens «Rettet die Bienen» für mehr Artenschutz initiiert hatte, wieder seine Arbeit aufnehme, sei noch offen. Möglicherweise geschehe dies aber noch vor dem Jahreswechsel, so Söder.
Anders als beim runden Tisch zum Volksbegehren im Frühjahr dieses Jahres sollen nur Verbände eingeladen werden, keine Parteien. Die Moderation solle erneut Alt-Landtagspräsident Alois Glück (CSU) übernehmen. Die Politik habe den Auftrag, Bauern und Umweltschützern zu helfen. Viele Landwirte klagen gegen die wachsende gesellschaftliche Kritik an ihrer Arbeit und fühlen sich zunehmend nicht ausreichend wertgeschätzt. «Ich kann mir Bayern ohne Bauern nicht vorstellen», sagte Söder.
Auch die Freien Wähler (FW) wollen laut BR den runden Tisch fortsetzen. Es sei sehr sinnvoll für diese Staatsregierung mit der Umweltseite, wie mit der Wirtschaftsseite in einem Dauerkommunikationsprozess zum Thema Artenschutz und Umweltschutz zu stehen, zitiert der BR den bayerischen Wirtschaftsminister und FW-Chef Hubert Aiwanger.